Gemeindeentwicklung: Gemeinde Eschenbach

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Informationsveranstaltung Entwicklungsperspektiven Eschenbach

Am Abend des 18.04.2023 hatte Bürgermeister Thomas Schubert die Eschenbacher Bürgerinnen und Bürger zur Informationsveranstaltung zu den Entwicklungsperspektiven der Gemeinde Eschenbach eingeladen. Das Interesse der Bürgerschaft war sehr groß und die Technotherm-Halle entsprechend gut besetzt.

Gemeinsam mit Stadtplaner Manfred Mezger und Kommunalberater Jörg Hiller stellte Bürgermeister Thomas Schubert aktuelle Entwicklungen und die großen Zukunftsthemen für die Gemeinde Eschenbach vor.

Zukunftsquartier Hellerwiesen

Die Nachfrage nach Wohnraum in Eschenbach ist ungebrochen hoch – auch und gerade nach Wohnformen, die weg vom Einfamilienhaus gehen. Ein echtes Vorzeigewohnprojekt könnte im Gebiet Hellerwiesen entstehen. Klimafreundliche und nachhaltig gebaute Wohnhöfe mit Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern schaffen Wohnraum für Familien, Ältere und für Menschen, die sich ein gemeinschaftliches und generationenübergreifendes Wohnen vorstellen können. Der Clou, einige der Wohneinheiten wären mit flexiblen Grundrissen ausgestattet. So ließen sich, ganz nach persönlichem Bedarf, Wohnungen vergrößern oder verkleinern. Außerdem würden die Wohnhöfe mehr Energie erzeugen als verbrauchen. Auch eine dezentrale Wärmeversorgung des Quartiers wäre denkbar. Je nach Planung könnten im Zukunftsquartier 18 bis 23 Wohneinheiten entstehen.

Gutes Älterwerden

Das Zukunftsquartier Hellerwiesen wäre auch der Ort für einen weiteren Eschenbacher Leuchtturm: Das Wohn- und Pflegeprojekt Eschenbach. Unter einem Dach sollen hier 26 Wohnungen für betreutes Wohnen, bis zu zwei Senioren-Wohngemeinschaften und eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für acht bis zwölf pflegebedürftige Menschen entstehen. Auch ein multifunktionaler Gemeinschaftsraum ist Teil der Überlegungen. Die Ideen für das Wohn- und Pflegeprojekt hat die Gemeindeverwaltung, gemeinsam mit der Bürgerschaft, dem Gemeinderat und Fachleuten, im vom Land geförderten Projekt „Gutes Älterwerden in Eschenbach“ entwickelt. Mit dem Wohn- und Pflegeprojekt können pflegebedürfte Menschen in Eschenbach bleiben und müssten nicht mehr in Pflegeheimen in den Nachbargemeinden untergebracht werden. Für Bürgermeister Schubert einer von vielen Pluspunkten des Projekts.

Weitere Informationen zum Projekt Gutes Älterwerden in Eschenbach erfahren Sie hier.

Spielplatz, Schulhof und Mensa

Im Zukunftsquartier könnte auch ein Mehrgenerationenspielplatz entstehen. Der Schulhof würde naturnah gestaltet und aufgewertet werden, und Platz für ein Multifunktionsgebäude, in dem unter anderem eine Mensa untergebracht werden könnte, gäbe es in den Hellerwiesen auch.

Hohe Hürden für das Zukunftsquartier

Bürgermeister Schubert hat vor allem für das Wohn- und Pflegeprojekt schon sehr viel Anerkennung von außen bekommen. Bevor jedoch an eine Umsetzung gedacht werden kann, müssen große Hürden beseitigt werden. Vor allem im Bereich des Natur- und Artenschutzes gilt es viele Fragen zu klären und Lösungen zu finden. Im Mittelpunkt stehen dabei die rund 80 Streuobstbäume im Gebiet Hellerwiesen. Aber auch mögliche Lärm- und Geruchsemmissionen der ansässigen Schreinerei und angrenzender landwirtschaftlicher Betriebe müssen erhoben werden. Und nicht zuletzt, gilt es auch die Entwässerung des Gebiets zu betrachten. Erste Gutachten und Untersuchungen sind bereits in Auftrag gegeben, weitere werden folgen. Ob das Zukunftsquartier tatsächlich realisiert werden kann, ist aktuell allerdings noch offen. Bürgermeister Schubert setzt aber alles daran, um das Projekt zu realisieren.

Nahversorgung verbessern

Mit einem Wohn- und Geschäftshaus neben der Feuerwehr möchten Bürgermeister Schubert und der Gemeinderat die Nahversorgungssituation in der Gemeinde verbessern. Im Erdgeschoss des mehrstöckigen Gebäudes könnte ein multifunktionales Ladengeschäft mit gastronomischem Angebot, Reinigung, Post- und Bankservicestelle oder anderen Angeboten untergebracht werden. Auch die Apotheke, die im August schließen wird, könnte hier neu entstehen – vielleicht auch eine Arztpraxis. Der Standort wäre ideal, denn in unmittelbarer Nähe zum Netto-Markt entstünde ein zentraler Nahversorgungstandort mit guten Angeboten und Dienstleistungen. Die Wohnungen im Gebäude wären vor allem für jüngere Menschen gedacht, die in Eschenbach bleiben oder wieder in den Heimatort zurückkehren möchten.

Der Eschenbacher Ortskern – die gute Stube

Um den Ortskern aufzuwerten und zur sozialen Mitte von Eschenbach zu entwickeln, überlegt die Gemeinde aktuell einen Antrag auf Aufnahme in die Städtebauförderung des Landes zu stellen, um dann eine Ortskernsanierung durchzuführen. Für private und öffentliche Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen stünden dann Fördermittel bereit. Im möglichen Sanierungsgebiet läge auch das Eschenbacher Rathaus, das energetisch saniert und durch einen barrierefrei erreichbaren Bürgersaal ergänzt werden könnte. Aktuell hat das Rathaus einen solchen Saal nicht mehr. Denn dort, wo vor Corona noch der Gemeinderat tagte, ist jetzt das Bürgerbüro untergebracht.

Fachleute der Kommunalentwicklung Baden-Württemberg haben bereits mit Voruntersuchungen zur möglichen Ortssanierung begonnen und ein mögliches Sanierungsgebiet abgesteckt. Dortige Eigentümerinnen und Eigentümer erhalten demnächst einen Fragebogen, mit dem auch die Mitwirkungsbereitschaft an einem Sanierungsverfahren abgefragt wird. Am Freitag, 23.06.2023 findet ein moderierter Rundgang durch das mögliche Sanierungsgebiet statt. Im Herbst entscheidet dann der Gemeinderat, ob der Antrag für das Sanierungsprogramm gestellt wird.

Klimaschutz vorantreiben

Die Gemeinde Eschenbach hat den Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg unterzeichnet und verpflichtet sich damit, die Gemeindeverwaltung bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu machen. Bürgermeister Schubert möchte aber auch in vielen anderen Bereichen Treibhausgase reduzieren. Die Straßenbeleuchtung ist schon auf klimaschonende LED-Leuchten umgestellt. Jetzt sollen die Potenziale für Solarstrom der kommunalen Liegenschaften untersucht sowie optimal genutzt und die kommunalen Gebäude energetisch saniert werden. Zudem steigt die Gemeinde in die kommunale Wärmeplanung ein, um mit Nah- oder Fernwärme eine alternative Wärmeversorgung zu erreichen. Die Gemeinde kann für alle Maßnahmen mit hohen Fördersummen rechnen. Auch im Bereich 
E-Mobilität legt die Gemeinde nach, denn statt einer, wird es demnächst zwei öffentliche DEER-Ladestellen in Eschenbach geben.

Kindergartenlandschaft in Eschenbach

Im vergangenen Jahr haben die Eschenbacher Kindergärten mit dem Naturkindergarten Pusteblume Zuwachs bekommen. Das Angebot wird sehr gut angenommen und Bürgermeister Schubert rechnet damit, dass die 20 vorhandenen Plätze in diesem Herbst alle besetzt sein werden.

Mit dem Naturkindergarten konnte auch die Nachfragesituation nach Kinderbetreuungsplätzen in Eschenbach etwas entschärft werden. Auf lange Sicht muss die Kindergartenlandschaft im Ort aber angepasst werden. Bürgermeister Schubert schwebt dabei ein gemeinsamer Kindergartenstandort für alle Eschenbacher Kinder vor. Der Ort dazu wäre schon gefunden, neben der Technotherm-Halle. Dort wäre genug Platz für ausreichend viele Gruppen und ein Außengelände. Zudem könnte durch die Nähe zur Sporthalle ein Kindergarten mit besonderem Bewegungsprofil entstehen. Auch die Inklusion von Kindern mit Behinderung wäre am neuen Standort möglich. Eine Arbeitsgruppe hat sich bereits erste Gedanken zum neuen Kindergartenstandort gemacht – eine Umsetzung ist aktuell aber noch Zukunftsmusik und eine Frage des Geldes.

Der Cleverles-Pfad – eine neue Attraktion für Eschenbach

Auf dem Krautmichel-Weg, der rund um Eschenbach führt, entsteht in naher Zukunft ein interaktiver Aktions- und Themenpfad zu vielen Eschenbacher Themen. Eine Arbeitsgruppe hat die Ideen und Themen des Cleverles-Pfads mitentwickelt. Umgesetzt wird er von einer Fachfirma. Auch die Eschenbacher Handwerker-Gruppe legt Hand an. Die Realisation dieser neuen Attraktion für Eschenbach wird mit rund 100.000 Euro durch den Landschaftspark Region Stuttgart gefördert.

Zahlreiche weitere Projekte

Mit Informationen zum Ausbau der Brunnengasse, zu kleineren baulichen Entwicklungsmöglichkeiten im Ort, zur laufenden Sanierung des Feuerwehrgerätehauses, zum Ausbauangebot der Deutschen Glasfaser und zur Unterbringung von Geflüchteten in Eschenbach schloss Bürgermeister Schubert die umfassende Information zu den Entwicklungsperspektiven in Eschenbach ab.

Bürgerschaft fragt nach

Dass die Bürgerschaft den Informationsabend mit großem Interesse verfolgte, zeigte sich an etlichen Nachfragen und Wortbeiträgen. Sehr positiv fielen die Reaktionen auf das Zukunftsquartier Hellerwiesen und das Wohn- und Pflegeprojekt aus. Zum möglichen Sanierungsverfahren gab es bereits schon erste Detailfragen, die aber erst im Laufe des Prozesses beantwortet werden können. Der Wunsch einer Bürgerin nach einer öffentlichen Toilette, wurde von Bürgermeister Schubert wohlwollend aufgenommen.

Präsentation zur Bürger-Infoabend

Wer die Präsentation zur Bürgerinformation anschauen möchte, kann diese hier (PDF-Datei) herunterladen.

Nachhaltige Gemeindeentwicklungskonzeption Eschenbach 2035

Die nachhaltige Gemeindeentwicklungskonzeption Eschenbach 2035 wurde in eineinhalb Jahren intensiver gemeinsamer Arbeit von der Bürgerschaft, dem Gemeinderat und der Verwaltung entwickelt und beschlossen. Das Ergebnis der Gemeindeentwicklungskonzeption Eschenbach 2035 wurde in einer Broschüre festgehalten. Sie ist eine konkrete Handlungsempfehlung mit Zielen und konkreten Projektvorschlägen und wird in den kommenden Jahren Richtschnur und Orientierungsrahmen für die Entwicklung der Gemeinde Eschenbach sein.

Hier finden Sie die Broschüre Gemeindentwicklungskonzeption Eschenbach 2035. (PDF-Datei)